Skyy - der Neugierige

Ich bin Skyy, ein Mack Snow Raptor (Tremper Albino) Männchen mit Snake Eyes und bin am 15.04.2017 geschlüpft. Wo genau weiß meine Pflegemama leider nicht., obwohl ich von einer Züchterin komme. Mein aktuelles Gewicht ist 101g und ich bin 26cm groß.  Meine jetzige Pflegemama entdeckte eine Verkaufsanzeige bei Facebook mit einer Bildercollage von mir. Sie wollte gern ein Männchen mit Snake Eyes - und so begab ich mich am 21.10.2020 per Tiertransport auf meine Reise ins neue Heim. Ich ahnte ja nicht, dass es noch einen Konkurrenten gab, in den sie sich verguckt hatte.

Die Reise war anstrengend gewesen in der kleinen engen Plastikbox und es war nur dunkel. Doch bereits am nächsten Tag traf ich vormittags bei meiner neuen Pflegefamilie ein. Man befreite mich aus der Styrophor-Transportbox und die Beiden bekamen erst mal keine Worte heraus. Ich sah etwas anders aus, als auf meinen Verkaufsbildern. Vor allem war ich um einiges dünner!

Dann verfrachteten sie mich mit meiner kleinen Plastikbox in die Quarantänebox. Ich sollte allein hinaus klettern. Doch irgendwie war ich  von der Reise dafür zu entkräftet, und so dauerte es etwas bis ich dann endlich in der großen Box war.

Mein erster Gang ging erschöpft zur Wasserschale. Ich hatte nur Durst-Durst-Durst, auch wenn ich dabei fast eingeschlafen wäre.

Allerdings ahnten meine Pflegeeltern bei meinem damaligen Zustand bereits etwas, was sich eine Woche später nur als richtig erweisen sollte. Mein Gewicht lag zu diesem Zeitpunkt bei nur ungefähr 70g. Die nächsten Stunden erholte ich mich erst einmal von meiner langen Reise und schlief in meiner Höhle.  Die nächsten Tage erkundete ich meine Box genauer und hatte auch endlich irgend wann Hunger. Doch meine Pflegemama war etwas zurückhaltend was mich betraf. Ich verstand nicht warum. Ich stand sehr oft am Boxenrand und wollte hinaus, doch bis dahin hatte sie mich nur einmal kurz auf Ihre Hand genommen. Roch ich etwa komisch? *schnüffel*  Irgendwie musste man sich ja beschäftigen hier, also legte ich mich mit meinem Bauch in die kleine Schale mit dem weißen Zeug hinein. Es war so weich darin und ich hinterließ dabei einen wundervollen Bauchabdruck. Dies brachte Mama endlich mal so richtig zum lächeln. 

Leider ergab meine erste Kotuntersuchung am 27.10.2020, das ich hochgradig an Oxyuren leide und auch einen Futtermilbenbefall hatte.  Jetzt war die Vermutung meiner Pflegeeltern bestätigt. Ich war krank! Beide waren sehr niedergeschlagen darüber, denn ich galt gesund laut der Züchterin, die mich verkaufte hatte. Mein Oxyurenbefall hätte sich, laut ihrer Aussage, während meines Transportes entwickelt. Hallooo? Hochgradig nach einer Nacht? Nun ja, das Leben musste weiter gehen... 

Anmerkung: Ich muss zugeben, als ich ihn zum ersten mal so sah, hatte ich einen Groll auf diese Züchterin (erwähne diese bewusst mit Namen nicht) - leider aber auch auf Skyy.  Wir haben uns doch extra für diesen Burschen entschieden mit dem Gedanken, dass er, wenn er von einer Züchterin kommt, auch gesund sei. Ein sehr großer Irrtum leider. Mein nächster Gedanke galt dann dem kleinen Wonneproppen (Pepino), dem ich die Chance verwehrt hatte zu uns zu kommen. Wir sind halt bei Skyy dem Verstand gefolgt, anstatt dem Herzen.

Mit dem Befund über Futtermilben in meinem Kot entsorgte Mama alle Futtertiere. Denn man kann nicht sagen, ob ich diese schon vorher hatte oder die Futtertiere meiner Mama mit Milben belastet waren.  Jetzt begann für mich meine erste Wurmkur mit Molevac. Denn anders wie Panacur soll dieses Mittel nicht so auf den Darm gehen. Die Anwendung ist gleich wie mit Panacur. Drei Tage hinter einander und nach 10 Tagen noch einmal für drei Tage.  Am 31.10. bekam ich neben meiner Box noch eine andere hingestellt. Es war der besagte kleine „Wonneproppen“, den man den Namen "Pepino" gab. Leider konnte ich diesen nicht sehen, da unsere Boxen seitlich abgeklebt waren, damit wir mehr Ruhe hatten.  Ich erkundete meine Box jeden Tag auf`s neue. Vor allem wenn Mama sie wieder komplett gereinigt hatte. So versuchte ich auch mit meiner Neugier und Charme sie dazu zu bewegen, mich auch etwas mehr zu beachten und Zuneigung zu zeigen, so wie sie es bei dem Kleinen neben mir tat. 

So vergingen die Wochen in meiner Quarantänebox, in der ich nun meine zweite Behandlung mit Molevac hinter mich brachte.  Doch leider verhielt sich Mama mir gegenüber immer noch etwas zurückhaltend. Sie gab mir zwar Futter und saß auch oft vor meiner Box, doch irgendetwas stimmte nicht. Ich konnte mir nicht erklären was. Ich tat alles was ein Leopardgecko machen kann. Sie süß anlächeln und versuchen auf Ihre Hand zu klettern. Aber vorerst hatte ich keinen Erfolg... Erst Mitte November, als der Kleine neben mir in den Ruheraum wechselte, nahm mich Mama etwas mehr wahr und sie beschäftigte sich jetzt endlich mehr mit mir. Nun durfte ich öfters mal auf ihre Hand klettern, welche sie mir in die Box hielt. Ich genoss es in vollen Zügen.

Nun stand ein erneuter Kottest bei mir an. Es war bereits der 05.12.2020 als Mama bei mir bemerkte, dass ich weder Urat noch Kot absetzte, trotz dass ich gut futterte. Daraufhin nahm sie mich und wir fuhren zu einer Tierärztin. 

Sobald mich die Ärztin aus meiner Box nahm bekam ich allerdings Panik und – uuups - pullerte sie gleich an. Es half aber auch kein Strampeln meinerseits. Ich wurde geröntgt, worauf ich die Ärztin  abermals anpullerte. Dabei schied ich in meiner Panik ein großes Uratstück mit heraus. Auf dem Röntgenbild sah man dann später den Grund, weshalb ich auch nicht mehr kotete. Ich hatte eine Koprostase, eine Stauung von Kot im Dickdarm. Die Ärztin zeigte Mama auch das große Uratstück und meinte, dass es wahrscheinlich wie ein Pfropfen gewirkt hatte, so das ich nicht mehr absetzen konnte. Doch durch den Stress und die Panik führte es dazu, dass ich es heraus gepresst habe. Nun wäre es leichter, Kot wieder abzusetzen. 

Noch während Mama mit der Ärztin sprach erleichterte ich mich in meiner Box. Tat das guuuut! Jetzt konnte auch der Kottest gemacht werden. Doch leider fiel dieser negativ aus. Ich hatte noch immer Oxyuren, trotz meiner zweifachen Behandlung mit Molevac.  Nun bekam ich Panacur als Behandlungsmittel.   

Es war bereits Mitte Dezember und ich wurde immer aktiver und neugieriger. Ich zeigte jedoch keinerlei Anzeichen, dass ich Winterruhe halten wollte. Es liegt eigentlich in unserer Natur, diese auch von allein einzuleiten, in dem wir merklich ruhiger werden und nichts mehr fressen wollen. Doch im Gegenteil, ich hatte nach Mama`s Meinung immer Hunger. In letzter Zeit hatte ich auch schon etwas zugenommen. Mama fütterte mich aber auch seeeehr gut.  Manchmal "spielte" ich vor dem Fressen noch mit meinem Futter. 

Dass Skyy oft vorher etwas spielerisch mit seinem Futter umgeht ist ein Verhalten, das er bis heute zeigt.

Es waren wieder vier Wochen vergangen, bis eine erneute Kotuntersuchung gemacht werden konnte. Es war bereits der 23.12.2020 und ich wartete gespannt mit meinen Pflegeeltern auf den erlösenden Anruf der Tierklinik. Endlich war es soweit, mein Kottest war endlich negativ und eine große Freude breitete sich daheim aus. Ich war verdutzt, als Mama mich aus der Box nahm und sich mit mir zusammen umdrehte und an der großen Holzkiste eine Scheibe öffnete. Dann wurde ich darin abgesetzt. Wo – äääh - was ist das jetzt hier? Ich war erst einmal sehr unsicher, es fühlte sich unter meinen Füßen auf einmal so komisch an. Da entdeckte ich eine kleine Höhle und versteckte mich erst einmal darin. Es war mir etwas unheimlich in der neuen Umgebung.

Nach einiger Zeit packte mich aber meine Neugier und ganz langsam erkundete ich die neue Umgebung. Alles roch so anders wie in meiner Box und "schmeckte" auch unbekannt. Es gab so viel neues zu entdecken und vor allen zu erklimmen. Irgendwann wurde ich müde, und so kuschelte ich mich in eine kleine Höhle und schlief erst einmal glücklich ein.

Wir Leopardgeckos sind ja eigentlich reinliche Tiere. Wir suchen uns einen geeigneten Kotplatz, der etwas Abseits unserer Lieblingsplätzen liegt. Diesen suchen wir dann immer auf. Ich hatte mir dazu eine kleine Höhle ausgesucht, aber wehe Mama kam und wollte diese Stelle reinigen. HA! Von wegen! Dann war ich da und bewachte mein Geschäft wie ein goldenes Ei - was wollte sie damit? Nein, Mama, dass ist MEINE Kaka, die bekommst du nicht! 

Ja, schon gut Skyy. Dieses Verhalten erlebte ich jetzt sehr oft bei ihm. Dann musste ich immer einen günstigen Moment abwarten, wenn er irgendwo anders war oder schlief, um sauber zu machen.

Es war bereits Mitte Februar. Die anderen waren auch alle schon in Ihren Terrarien unterwegs und auch der kleine Wonneproppen durfte endlich in seine große Kiste einziehen. Ich hatte mich in den letzten Wochen wunderbar in meinem Terrarium eingelebt, entdeckte jedoch jeden Tag immer wieder etwas neues.  Es gab eine Situation, die Mama gar nicht lustig von mir fand. Sie beobachtete mich am Abend beim Herumklettern. Sie konnte ja nicht ahnen, was ich vor hatte. *Hähähä* Sie machte wieder mit dem „eckigen Ding“ herum und die Scheibe war sogar offen. Ich war nun vorn an einem Vorsprung, drehte mich dort und ließ der Natur freien Lauf. Mama quiekte nur und die Scheibe war schnell zu. Was denn? Ich hab doch nur gepullert.  *kicher* Mama, hast du denn nicht gesehen wie mein Schwanz hoch ging? Konnte ja nicht ahnen, dass mein Strahl direkt sie traf. Aber was bedeutete: Skyy du Ferkel? Ich bin doch ein Leopardgecko.  

Langsam rückte die erste Paarungszeit in meinem neuen Heim heran. Ich ließ meinen Instinkten freien lauf. Mädchen roch ich hier keine, also musste ich mich wohl selbst vergnügen, wenn das Verlangen zu groß wurde. Mama wunderte sich schon seit Tagen, was das für kleine weiße Punkte auf meiner Schieferplatte waren. Jeden Tag säuberte sie diese. Eines Abends sah sie mich auf meiner Platte und wieder war so ein weißer Punkt zu sehen. Skyy, was ist das ?  Jetzt schaute sie mich genauer an. Ich hatte ja meinen Schwanz noch etwas gedreht, um mich zu säubern. Und wieder kamen die komische Worte: „Skyy, du Ferkel!" Denn jetzt konnte Mama ahnen, was das für weiße „Punkte“ waren. Es war halt mein Sperma. Sie versuchte es im gleichen Moment zu entfernen, was nicht so einfach war. Es klebte so schön, denn Weibchen können das Sperma eines Männchens nach der Begattung mehrere Monate lang speichern und bei "Bedarf" einsetzen, wenn sich kein Männchen findet. Meine Mama erwischte mich in den nächsten Wochen sehr oft dabei, was ihr wohl etwas peinlich war.

Meine „WG-Genossen“ kratzten ja sehr oft an ihren Lüftungsgittern, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Ich ab und zu auch, aber ich hatte da eine andere Tour entdeckt… Ich wartete meist abends auf einen bestimmten Moment. Da kam Mama endlich und setzte sich vor mein Terrarium. Leise sprach sie meinen Namen aus und ich reagierte darauf. Zuerst schaute ich sie durch mein Gitter an. Dann hob Mama ihren Kopf, schaute oben zur Scheibe hinein und wieder sagte sie leise meinen Namen. Ich schautsie jetzt auch oben an. Dann senkte sie wieder ihren Kopf. „Wo ist Skyy?“ Ich guckte wieder durch das Gitter an. So ging es eine Weile hin und her - unser all abendliches "Guckguck-Spiel". 

Wir Leopardgeckos haben ja schon komische Schlafpositionen, in denen man annehmen kann, wir würden Meditieren oder Yoga betreiben. Pepino ist da ja ein wahrer Meister drin, aber ich beherrsche beides auch sehr gut - wie ihr in dem folgenden Video sehen könnt. 

Es gab aber zwei Situationen, auf die ich nicht so stolz bin.  

Mama wollte doch nur wieder meine Wetbox auffrischen, da schaute ich sie schon mit einem bösen Blick an. Ich war in diesem Moment nur genervt und griff sie darauf zum ersten mal an. Sie war erschrocken über mein Verhalten. War ich doch bisher eher der Neugierige und der „Kontrolleur“. Sorry, Mama, ich war echt nicht gut drauf. 

Die zweite unschöne Situation ereignete sich mit meinem Papa. Er wog mich an diesem Tag und als er mich wieder in mein Terrarium setzen wollte, da habe ich ihm in den Finger gebissen. Es tut mir leid, dass ich ihm Schmerzen bereitet habe. Es war ja so gesehen keine Absicht von mir, sondern ich folgte eher meinen Instinkten. Ich roch doch ein fremdes Männchen an ihm und das konnte ich mir einfach nicht gefallen lassen, oder?  

Es lag nicht direkt an den Händen meines Mannes, sondern an der Schale mit dem Zewa darin, wo wir alle nach einander gewogen hatten. Da „klebte“ wohl noch eine gehörige Portion „Fremdduft“ an seinen Fingern.

Eines habe ich aber auch gelernt - so neugierig ich auch bin: man sollte tagsüber die Schieferplatte unter dem Wärmespot meiden. Sie könnte doch etwas zu heiß für meine Füße sein. Aber Abends lässt es sich wundervoll darauf liegen und den Bauch aufwärmen.

Manchmal habe ich allerdings auch den "Schalk" im Nacken und stelle schon mal Unfug an. Weiß gar nicht warum Mama jetzt so grimmig guckt, ich klettere doch nur fröhlich herum.

Nun ist es bereits Oktober im Jahr 2022. Ich bin nun schon fast zwei Jahr in meinem wundervollen eigenen Heim. Die letzten Monate sind so schnell vergangen, in denen ich viel herum gestreift bin, immer wieder etwas neu entdeckte und Höhlen erforschte.  Gesundheitlich geht es mir sehr gut und ich war auch nicht mehr krank. Ich genieße mein Leben in vollen Zügen. 

Nun sind schon wieder 2 Jahre vergangen und ich genieße zur Zeit meine Winterruhe 2024.  Es gab aber keine Probleme oder Sorgen mit mir. Naja, außer das ich wieder tollpatschig in meinem Reich unterwegs war.

Meiner Mama machte ich gleich zwei mal ein besonderes Erlebnis, denn sie durfte mich bei einer Häutung beobachten. Natürlich hatte Sie auch gleich wieder das komische Ding in Ihrer Hand. Mich störte es jedoch nicht.  

Mancher meiner Posen bei der Häutung sind mir dann doch etwas peinlich, aber ich kann es ja Mama nicht sagen. 

Wenn Mama mit der Futterdose kommt, bin ich oft sehr aufgeregt. Aber meistens ist nicht alles darin für mich allein. Wie schade! *seufz* 

Ich kann aber auch sehr sportlich sein, wisst ihr? Und die Gitter eignen sich als Trainingsgerät besonders gut. 

Wenn ich Mama vorn bei mir am Terrarium bemerke, freue ich mich jedes mal. Denn manchmal öffnet Sie dabei die Scheibe und ich eile zu ihr. Aber ich nehme nicht oft den „normalen“ Weg – bin ich doch eher ein „klettereifriger“ Kerl. 

Selbst das kleinste Bäumchen steht mir oft auf dem Marsch zu Mama im Weg. Aber einfach darum herum laufen kommt mir vor Eifer nicht in den Sinn. Ich erklimme ihn halt. Was steht er auch so doof da herum! *lach* 

Ich blödel halt genauso gern herum wie mein Bruder Jim. Mama findet mich jetzt oft lustiger als ihn. Wer kann schon meinen liebevollen Blicken widerstehen? Mama jedenfalls NICHT! *kicher* 

Die schönsten Momente für mich in meinem Heim zeige ich hier zum Abschluss, auch wie toll meine Mimiken sein können. Mama meint oft, mir sieht man es richtig an in welcher Stimmung ich bin. Beurteilt es selbst. 

Ich bedanke mich herzlichst für euer Interesse an meinem bisherigen Leben.