Ich bin Pina, bin wahrscheinlich im Jahr 2012 irgendwo geschlüpft und bin nach meinen Aussehen her ein Wildtyp-Mädchen. Mein genaues Schlupfdatum kennt niemand, daher habe ich nun zusammen mit meinem Bruder Hugo am 09.09. meinen Schlupftag. Am 04.11.2016 kam ich zu meiner jetzigen Pflegefamilie. Meine ersten Wochen hier im neuen Heim konntet ihr ja schon auf der Seite " Wie alles begann" nach lesen.
Die letzten Jahre hatte ich es gesundheitlich trotzdem nicht leicht. Durch meine vorherige schlechte Haltung habe ich leider heute noch einen Rachitisfuß. Aber meine Pflegemama hat mich unendlich lieb und findet mich mit meinem Makel süß.
Trotz meines Handycaps klettere ich sehr gern. Nichts ist mir zu hoch oder zu steil. Mama hab ich mit meinen Aktionen schon mehrmals einen Fast-Herzinfakt beschert.
Aber ich bin das kleine Sorgenkind hier. Beinahe jedes Jahr musste ich zu Behandlungen in die Tierklinik. Da ich, wie gesagt, seit frühester Jugend an Rachitis – und somit an Calciummangel - litt war für mich leider das gesundheitliche Risiko zu groß, dass sich Follikel in Eier umwandeln. Daher bekam ich mein Futter immer mit so komischem Aufbau-Pulver bestäubt (mochte ich gar nicht), dennoch reichte die Calcium-Versorgung nicht immer aus. Ich wurde deswegen des Öfteren geröntgt und medikamentös behandelt. Dennoch musste ich eines Tages dies bezüglich operiert werden. Soweit alles gut.
Wie ihr ja schon bei "Wie alles begann" erfahren habt, bewohne ich nun auch mein eigenes kleines Heim in einem Doppelterrarium. Allerdings machte ich 2019 einen kleinen Ausflug zu Hugo. Er "wohnte" rechts neben mir und wir waren nur durch eine Korkplatte getrennt. Diese ließ sich wunderbar erklettern. So war ich nun bei Hugo im "Heim" gelandet und er schaute mich unter seinem Schiefer hervor ganz erschrocken an. Kurze Zeit später kam Mama und wollte gerade wieder gehen, da sah sie mich. Sie wunderte sich, wieso ich bei Hugo bin, vor allem wie ich es geschafft hatte dort hin zu gelangen. Überraschung!
Ich wurde wieder in mein Reich gesetzt. Menno, nee, ich wollte doch zu Hugo! Also nahm ich erneut den Weg auf mich und erklomm erneut die Korkwand. Diese Trennwand hatte damals oben eine Aussparung für ein Nachtlicht, das unsere beiden „Abteile“ beleuchtete. Durch den Spalt zwischen Lampe und Kork (ca 1,5cm breit) zwängte ich mich hindurch. Wie bei einem Hamster - wenn erst einmal der Kopf durch passt ist es ein Kinderspiel. Auf der anderen Seite angekommen ging es gleich Richtung Hugo. Leider hatte ich in meiner Euphorie Mama und Papa nicht bemerkt. Jetzt sahen sie meinen "Besucherweg", und nachdem ich erneut wieder in mein Abteil gesetzt wurde hat Papa den Spalt dann zugemacht. Doch ich ließ mich nicht abbringen, immer wieder nach oben zu klettern, um einen neuen Weg zu finden. Aber es war zwecklos, es gab keinen mehr. *schnief* Leider gibt es keine Bilder von unserem damaligen Terrarium und meinem Ausflug, nur ein kleiner Ausschnitt aus einem Video, der Euch die Trennwand etwas zeigt.
In diesem Jahr habe ich wohl meine "Leidenschaft" zum Ausbrechen entdeckt. Denn durch eine kleine Unachtsamkeit von Mama unternahm ich einen Ausflug außerhalb des Terrariums. Sie bemerkte es zunächst nicht einmal. Etwas später fiel Ihr ein kleiner Spalt bei meiner Terrariumscheibe auf, da sie diese vorher nicht richtig geschlossen hatte. Aber selbst dieser Spalt reichte mir schon aus. Ich kletterte auf die Strebe, zwang mich durch den Spalt und machte mich auf den Weg. Unser Terrarium stand nur auf einen TV-Tisch, also nicht so hoch, so dass der Abstieg zum Fußboden nicht all zu beschwerlich war. FREIHEIT!
Ich suchte mir schnell ein Versteck, da es doch etwas unheimlich hier draußen war. Der Boden unter meinen Füßen fühlte sich auch komisch an. Als Mama bemerkte, dass ich nicht mehr im Terrarium war, begann die Suche nach mir. Sie fanden mich schließlich unter einem kleinen Schrank neben dem Terrarium und bugsierten mich aufatmend wieder in mein „Reich“. Ja, war mir auch lieber! Ab jetzt achtete Mama besonders drauf, dass meine Scheibe immer richtig geschlossen war.
All die Jahre ging es gut. Dann kam 2020 – und Alles sollte sich ändern.
Ich kam im März 2020 wieder in meine Ovulationsphase. Meine Pflegemama bemerkte es zunächst nicht, da ich jeden Abend meine Runden in meinem Heim "drehte". Ich futterte auch normal. Doch eines Tages versteckte ich mich und meine Mama ließ mich in Ruhe. Bei meiner späteren Häutung entdeckte sie mich aber. Ich glaube, sie war erschrocken, wie "dick" ich war. Ich lag einfach nur noch auf meiner schicken Schiefertafel und tat sonst nix.
Am 30.03.2020 fuhr sie mit mir in die TiHo - der Schock für meine Pflegemama. Meine Follikel waren leider schon zu groß, um sie mit Medikamenten zurück zu drängen. Durch eine Röntgenaufnahme wurde auch eine Missbildung der Follikel festgestellt. Da meine Freundin Gloria (Sie wohnt ja nun leider nicht mehr bei uns) Wochen zuvor das gleiche Problem aufwies wie ich jetzt, hat die Ärztin (Frau Dr. Erokhina) die Röntgen-Bilder als Vergleich Mama gezeigt. Es war eine präovulatorische Legenot. Zudem hatte ich auch noch eine Oophoritis (Eierstockentzündung). Es kam leider nur eine Operation in Frage, bei der die Follikel entfernt und eine Sterilisation durchgeführt werden sollte. Die OP sollte am nächsten Tag erfolgen.
Mama ließ mich ungern zurück. Ich glaube, sie dachte wir sehen uns nicht wieder. Aber ich bin Pina - die kleine Kämpferin! Die Operation verlief gut und ich durfte nach einigen Tagen in der Klinik wieder nach Hause. Nun konnte ich mich in meiner Quarantänebox erholen. Am 30. April wurden endlich die Fäden von meiner Operation gezogen. Zunächst musste ich noch einige Tage in meiner Box verbringen und dann bekam ich meine "Prinzessinnenburg" - ich durfte in ein großes Terrarium einziehen. Gesundheitlich ging es mir im Moment sehr gut.
Aber dieses Jahr sollte nicht meins werden.
Denn bereits am 19. Juni 2020 musste ich wieder einmal in die blöde Klinik. Ich fühlte mich schon als "Stammkundin" dort. Ich hatte seit meiner Operation Probleme mit meiner Häutung, denn es blieben immer Reste davon an meiner Naht zurück, die ich selbst nicht entfernen konnte.
Auf der Fahrt in die Klinik befand sich neben mir in einer anderen Box ein Männchen. Ich habe den Duft daheim schon mal wahrgenommen - aber jetzt hier, direkt neben mir... da ging es mit mir durch! Naja, eher meine Hormone. *hihihi* Der Bursche roch so gut und ich konnte auch einen kleinen Blick auf ihn erhaschen, als ich oben am Deckel meiner Transportbox hing. Wow, was für ein Prachtkerl! Doch der Typ würdigte mich keines Blickes. Warum bloß nicht? Ich war echt geknickt.
Bevor meine Ärztin (Frau Dr. Erokhina) mich untersuchte, sagte sie zu meiner Mama, ich sei seit meiner OP ein wunderhübsches kleines Mädchen geworden. Sie hat mich in all den Jahren, die sich mich nun schon betreute, noch nie so "leuchtend" gesehen. Jaa - ich habe eine wundervolle "Farbe" bekommen - ein hübsches Gelb ziert nun meine Körperzeichnung. Nun entfernte meine Ärztin die restlichen Hautstücke und zeigte Mama auch gleich, wie sie mir in Zukunft dabei helfen kann. Am leichtesten lassen sich die Reste entfernen, wenn ich vorher (ca 10 min) ein kleines Bauchbad nehmen sollte. Dann vorsichtig mit einer kleinen abgerundeten Pinzette die Reste "abzupfen".
Bevor wir das Behandlungszimmer verlassen konnten, kam Frau Dr. Erokhina noch einmal zu uns und schaute in meine Box. Vorsichtig öffnete sie diese und "streichelte" mich ganz sanft an meiner Kopfseite. Mit erstickter Stimme und Tränen in den Augen sagte sie zu Mama, dass sie ihren letzten Tag heute in der Klinik hätte und so froh sei, mich noch einmal gesehen zu haben. Denn in den letzten vier Jahren sei ich ihr ans Herz gewachsen und es ist wundervoll zu sehen, wie ich mich entwickelt habe. Nun wurde meine Mama auch plötzlich traurig, aber ich verstand ihre Reaktionen nicht. Bin halt nur ein Leopardgecko !
Wir haben Ende Juli 2020 und Mama bemerkte eine Veränderung bei meinem Kot. Dieser hatte die Farbe dunkelrot wie von meinem Sand-Lehm-Gemisch angenommen (Trixie Höhlensand). Zudem war mein Kot sehr bröselig, halt auch wie der Sand eben. Nun kam ich erneut in die blöde Quarantänebox. Ich fraß in den nächsten Tagen kleine Mengen „Normalfutter“ und bekam zusätzlich von Mama Wasser per Spritze dazu. Doch ich kotete in der Box gar nicht mehr.
Am 03.08.2020 kam ich erneut in die Tierklinik um abzuklären zu lassen, warum ich keinen Kot mehr absetzte. Auf dem Röntgenbild war eindeutig zu sehen das mein gesamter Darm voll war. Mein Bäuchlein war nicht mehr weich und schon leicht gerundet. Laut den Ärzten konnte es mit meiner vergangenen Operation zu tun haben, dass ich in letzter Zeit durch Calciummangel mehr an meinem Boden geleckt habe. Erneut musste ich in der Klinik bleiben und bekam Mittelchen, die meine Darmtätigkeit anregen sollten und Schmerzmittel - in der Hoffnung, dass ich selbstständig über Nacht Kot absetze. Denn wenn ich es nicht allein schaffen würde, dann hätte erneut eine Operation erfolgen müssen. Doch ich bin Pina, die kleine Kämpferin! Die Nacht war lang und sehr anstrengend für mich. Durch die Medikamente schaffte ich es, mehrmals Kot abzusetzen. Stets war aber eine Pflegerin bei mir um mich zu beobachten und im Notfall eingreifen zu können.
Am nächsten Morgen erfolgte noch einmal die Röntgenprozedur und dann wurde ich von meiner erleichterten Mama auch schon wieder abgeholt. Sie bekam auch mein Röhrchen mit meinem Kot mit. Es war nicht wenig, was ich in der letzten Nacht ausgeschieden hatte. Zu Hause in meinem Terrarium hatte sich auch etwas verändert. Mein Sand-Lehm-Gemisch war komplett entfernt worden. Hallo? Was sollte das denn? Aber es war ja nicht mehr lange hin bis zur Winterruhe.
Anmerkung: Pina verbrachte jenes Jahr mehr in einer Quarantänebox als in einem Terrarium.
Am 25.05.2021 machte ich meiner Mama wieder Sorgen. Diesmal betraf es meinen Schwanz. Im ersten Moment dachte sie gleich an "Schwanz-Nekrose". So musste ich ein kleines Bad nehmen, um zu schauen, ob Mama es abbekommt. Doch nichts half, und so hieß es wieder ab zur Tierärztin. Die rubbelte dann mit Ihren Fingern und einer Salbe an meinem Schwanz herum. Abschließende Befundung: „Es ist keine Nekrose, der Schwanz wird noch durch blutet. Es sieht eher nach festsitzenden Hautteilen aus." Mama war ganz schön erleichtert darüber. Nun musste ich jeden Tag zwei mal „baden" und Mama rubbelte dann leicht an meinem Schwanz. Nach einer Woche war zum Glück alles wieder gut.
Dies war grob mein gesundheitlicher Verlauf meiner letzten Jahre in meinem neuen Heim. Nun möchte ich Euch noch etwas über mein Wesen und meine Vorlieben berichten.
Ich habe mich nach meiner großen Operation schon etwas im Wesen verändert. Vorher liebte ich das Klettern und Herumstreifen in meinem Terrarium. Jetzt bin ich deutlich ruhiger geworden. Tagsüber sieht man mich so gut wie gar nicht mehr, abends dann vielleicht mal kurz auf meiner Schieferplatte um mein Bäuchlein zu wärmen. Mein Lieblingsplatz ist aber, wie schon immer, meine kleine Röhre. Mama sagt manchmal, ich verwachse noch irgendwann mit ihr. Ääh.. also mit der Röhre, okay? *lach*
Doch ich unternehme auch mal Streifzüge durch mein Heim, nur halt nicht so oft. Man muss sich ja schließlich auch mal bewegen. Deswegen habe ich mir meinen Kotplatz ganz oben in meiner Rückwand auserwählt, so dass ich ein wenig klettern und spazieren gehen kann. Doch in Bodennähe gefällt es mir am Besten.
Wenn es wärmer ist, dann bin ich auch schon mal neugieriger und beobachte gern Mama von meiner Scheibe aus. Sie setzt sich dann zu mir, öffnet das Glas – und, juhuu, dann darf ich kurz zu ihr klettern. Doch diese Ausflüge sind meist sehr kurz. Und da ich seit meiner Operation auch "händelbarer" geworden bin macht es mir jetzt nichts mehr aus, wenn Mama mich kurz hoch nimmt und wieder in mein Terrarium setzt. Früher strampelte ich und wehrte mich mit allen Mitteln.
Mein Futter jagen liegt mir gar nicht - so werden mir meine Heuschrecken mit Pinzette angeboten. Wenn ich diese dann entdeckt habe werden sie losgelassen und ich tapse hinterher, um sie zu fangen. Doch ich bin Pina und somit oft sehr eigen. Dann schaue ich nämlich nur unter meiner Schieferburg hervor und warte auf Abendbrot, so dass Mama mir mein Futter genau vor die Nase halten muss.
Ich hasse zudem Grillen, die kitzeln mich nämlich immer mit ihren komischen Fühlern und schmecken einfach nur bääh. Schaben waren mal meine Vorliebe, aber nun nicht mehr - weiß auch nicht warum. Menschen ändern ihren Geschmack ja auch alle 7 Jahre… Aber ich mag es gar nicht wenn Mama mein Futter supplementiert. Auch wenn es ein neues Mittel ist mag ich es gar nicht. Basta! Mama versucht mich dann immer auszutricksen. Aber hallo – ich bin Pina! Na gut, ab und an gelingt es ihr ja. Doch seitdem schlecke ich auch nicht mehr an meinen neuen Bodengrund. Scheint also was zu bringen. Naja, beim Einzug darf man aber schon mal "kosten" und sich orientieren, was alles neu ist, oder?
Dieses Jahr (2022) am 26.06. erschreckte ich meine Mama mal so richtig. Oder sollte es doch eher ein Geburtstagsgeschenk für mein Herrchen sein? Mama blickte nur kurz zu mir ins Terrarium und ging wieder. Aber wie ein Blitz war sie wieder da und sagte nur: „Pina - wieso hast Du ein Ei gelegt?" Ähm, ich und ein Ei? Mama brauchte wohl ganz dringend eine neue Brille. Ich bewachte doch kein EI, sondern meinen kleinen hübschen Stein. :) Mama näherte sich mit dem komischen eckigen Ding, da fauchte ich sie richtig an. Erschrocken über mein Verhalten wich Mama zurück und ließ mich wieder allein. Dann hörte ich sie nur lachen. Okay, auf den ersten Blick konnte man ihn ja auch wirklich für ein Ei halten.
Hier hat mich Mama in einem sehr seltenen Moment erwischt
Ich genieße mein jetziges Leben und bin froh, dass ich all meine gesundheitlichen Probleme nun hinter mir habe. Als ich hierher kam wog ich nur 25g - und heute stattliche 54g. Ja, ich soll etwas abnehmen, meint Mama zumindest. Doch auch wenn ich sehr ruhig geworden bin und mich sehr zurück gezogen habe, spüre ich dennoch die Liebe und Fürsorge meiner Pflegeeltern.
Wir haben nun schon November 2024 und die Zeit verflog einfach bisher. Besorgnis erregende Momente gab es in dieser Zeit mit mir nicht. Wie denn auch, wenn man den ganzen Tag in einer engen Rühre liegt? *hahaha* Ich zeige mich meiner Mama halt immer noch sehr selten. Ab und zu erwischt Sie mich, wenn ich abends auf meinem Schiefer liege. Doch diese Momente sind nur sehr kurz und sehr selten. Was sie anscheinend sehr, sehr betrübt..
Doch meine Mama weiß, wie Sie mich aus meinem Versteck heraus locken kann. Sie braucht dazu nur einen Finger und ich denke mir dann sofort es gibt Futter.
Abends bin ich sehr oft vorn unter meiner schönen Schieferburg. Aber wenn ich bemerke, es gibt endlich wieder Futter, dann bin auch ich aufgeregt und komme von allein hervor.
Nun genieße ich mit all den anderen unsere Winterruhe. Ich bin gespannt, was das neue Jahr für mich bereit hält.
Jetzt folgt noch ein Video mit meinen schönsten Momenten in meinem Reich. Es spiegelt meine Lebensfreude hier einfach wieder.
Ich bedanke mich herzlichst für euer Interesse an meinem bisherigen Leben.