Ich bin Jim Beam, ein Mack Snow Eclipse Tremper het. Blizzard - und ja, ich habe wundervolle dunkel-rotbraune Augen. Geschlüpft bin ich am 21.08.2011 bei Nico Kölzow.
Anmerkung: erst am 08.04.2023 erfuhr ich den Stammbaum von Jim, den ich hier nun hinzufüge. Ja es war für mich eine wahre Überraschung.
Meine neuen Pflegeeltern fanden mich auf einem Onlineportal Namens "Quoka", und somit auch mein erstes Bild. Dieses hatte zur Folge, dass sich meine jetzige Pflegemama bereits um mich sorgte. Ich sah auf ihnen wohl nicht gerade gesund aus in ihren Augen.
Am Samstag, den 06.06.2020, holte mich meine jetzige Pflegemama aus meinem alten Heim heraus. Bei ihrer Ankunft bekamen diese schon einmal erste Informationen von meinem damaligen Besitzer, ein 16-jähriger Schüler, mit auf den Weg. Dieser sagte, er habe mich vor fünf Jahren auf einer Reptilienbörse gekauft, ich würde gut fressen und sei immer gesund gewesen. Doch nun könnte er sich auf Grund eines Umzugs in ein Internat sich nicht mehr um mich kümmern.
Als meine neuen Pflegeeltern nun mein altes "Heim" zum ersten Mal genauer sahen, waren sie wohl etwas schockiert gewesen. Von meinen Anzeigebildern hatten sie ja schon einen ersten kleinen Eindruck gewinnen können. Einen komischen grauen Klotz, der meine Wet- und auch Trockenbox war, ein riesiges Holzstück zum Klettern, einige Steine und Schieferstücke und meine „hübsche“ Wasserschale. Tja, diese hatte nämlich mit der Zeit schon Grünalgen angelegt. Zudem war mein gesamtes Terrarium irgendwie mit einer grauen Pulverschicht durchzogen. Meine neuen Pflegeeltern wollten zwar davon nichts wieder verwenden, mussten es aber alles mitnehmen. Nun begann meine Reise in einer kleinen Transportbox in mein neues Heim.
In meinem neuen Zuhause kam ich erst mal in so einen komischen Glaskasten. da ich doch etwas zu groß war für die bis dahin vorhandene Quarantänebox.
An diesem Abend habe ich das erste Video von Jim in der Gruppe "Leopardgecko Fans Germany" gepostet. Da kam doch gleich ein Kommentar von Kerstin Fischer : "Ach du Scheisse! Das ist Gilneas, den hab ich vor einer Ewigkeit verkauft! Er kam ursprünglich von Puzzle Geckos. Er war mein Zuchtmännchen. Hab’s immer bereut ihn 2015 abgegeben zu haben."
"Der ist extrem verfressen. Pass da bitte auf. Der nimmt sehr schnell zu. Wenn er noch seinen Charakter hat, ist das ein ganz lieber, sanfter Riese. Den kannst ganz normal händeln und Gruppenhaltung geht auch. Er ist überhaupt nicht dominant und liegt den ganzen Tag total gelassen herum. Auch die Weibchen lässt er in Ruhe, selbst in der Paarungszeit hat er sie nie bedrängt. Ich danke dir wirklich dass du ihn da rausgeholt hast."
Aber nur zwei Tage später konnte ich in „meine“ Quarantänebox umziehen. Mir ging es gesundheitlich gar nicht gut. Ich sah schon sehr dünn aus und kotete sehr selten. Deshalb fuhr Mama erst wenige Tage später mit mir zu einem Tierarzt, den sie allerdings noch nicht kannte. Den Arzt dort fand ich gar nicht nett, er hat mir auch weh getan. Er packte mich einfach so und drehte mich immer wieder hin und her. Dann versuchte er mein Maul zu öffnen. Ich wollte dies aber nicht und wand mich immer mehr. Nun versuchte er mir mit einem Metallspatel mein Maul zu öffnen. Es tat weh und ich wollte auch zubeißen in dem Moment. Doch jetzt hatte er das verfluchte Ding in meinem Maul und er drehte es, damit ich mein Maul etwas weiter öffne. Jetzt versuchte er mir auch noch einen kleinen Schlauch einzuführen. Ich hatte große Angst. Es dauerte Minuten bis es ihm endlich gelang und ich so ein Ekelzeug (Welpan) schlucken musste. Dann setzte er mich wieder in meine Reisebox. Mein Kottest ergab, laut diesem Arzt, dass ich an Hakenwürmer leide.
Mit Tränen verließ sie mit mir zusammen in der Transportbox diese Praxis. Meine Mama war zu sehr schockiert und entsetzt von diesem Tierarzt, allein wie er mit mir umgegangen war. Sie schwor sich, dass sie niemals mehr ein Tier dort hin bringen werde. Erst daheim bemerkte meine Mama, dass meine linke Maulseite etwas geschwollen und gerötet war.
Jetzt durfte ich mich erst einmal ein paar Tage von der Prozedur erholen. Da nun fast 14 Tage vergangen sind seit meiner ersten Dosis mit "Wurmmittel" wurde es Zeit für eine weitere Dosis. Ich sollte nun zusammen mit Pina in die Tierärztliche Hochschule Hannover fahren. Das Mädchen hatte Probleme mit ihren Häutungen. Ich kam wieder in meine Reisebox und die Fahrt ging los. Hey, ich sage euch, die Kleine in ihrer Box neben mir, war echt etwas nervig. Weiß gar nicht was mit der los war, wieso sie ständig oben am Deckel hing. Hoffentlich beruhigt die sich irgendwann mal wieder, dachte ich mir.
Als erstes erzählte dort Mama der Ärztin (Frau Dr. Erokhina) von Pinas Verhalten während der Fahrt in die Klinik. Die Ärztin beobachtete uns in den Boxen erst eine kleine Weile und hatte daraufhin eine Vermutungen, was Pina betraf. Das Mädchen neben mir hatte sich noch immer nicht beruhigt und hing ständig an der Seite oder am Boxdeckel. Jetzt stellte die Ärztin meine Box auf die andere Seite von Pinas Box. Schwupp, war diese in der anderen Ecke und kratzte wie wild. Dies war die Bestätigung ihrer Vermutung: Pina fand mich wohl sehr anziehend und wollte unbedingt zu mir. Die Ärztin war trotzdem erstaunt über Pina`s Verhalten, denn in Hugo`s Nähe konnte sie dies nie beobachten in der Klinik - wir allerdings auch nie. Die nette Ärztin fand, ich sei ein hübsches Kerlchen und könne Pina sehr gut verstehen. Ich habe so rein gar kein Interesse an Ihr, sie "riecht" nicht mal typisch nach Gecko-Mädchen. Bin wohl doch ein unwiderstehlicher Kerl.
In der Praxis erfuhr jetzt meine Mama, dass mein Kottest einen hochgradigen Befall mit Oxyuren aufwies - und keine Spur von Hakenwürmern. Ätsch, blöder Doktor!
Diese Frau hier war um einiges netter zu mir. Sie untersuchte mich noch einmal. Doch erinnerte ich mich an den anderen Arzt und die Angst packte mich. Ich versuchte sie zu beißen. Die Ärztin lächelte nur und hielt mich etwas sanfter fest, nachdem Mama kurz erläutert hatte, was mir anderen Praxis widerfahren ist. Das war doch gleich angenehmer und meine Angst verflog ein wenig. Meine Untersuchung verlief dann ohne weitere Zwischenfälle. Mir fehlte sonst nichts, außer dass ich zunehmen musste. Ich war doch schon recht dünn durch den Befall der Oyxuren. Mama erhielt für mich fertige Spritzen, diesmal mit Panacur. Am Abend gab es dann eine leckere Wachsmade, mit Wurmkur gespickt, und noch zwei Heuschrecken dazu. Mhmm, das war lecker! Hunger hab ich eh immer. Ich verstehe meine Mama so gar nicht, wenn sie meint, ich futtere ihr die Haare vom Kopf. Sie hat doch so viele davon.
In den nächsten Wochen hatte mein Darm mächtig Probleme durch die Wurmkuren. Ich bekam immerhin insgesamt drei mal die Panacur-Wurmkur im Abstand von 10 Tagen, ehe mein Kottest endlich negativ ausfiel. In dieser Zeit schied ich auch immer öfters Darmschleimhaut mit aus. Aber dagegen gab es nun Abends ein leckeres Mittel - BeneBac. DAS Zeug schmeckt lecker, sag ich euch!
In meiner Quarantänebox war ich schon sehr agil und neugierig. Stets fielen mir neue „Späßchen“ ein. Ich "tanzte" abends oftmals an der Boxwand, was Mama sehr lustig fand. Auch kratzte ich sehr oft am Boden herum, doch ich kam nicht heraus. Erst viel später erfuhr Mama, dass es ein Zeichen meines Paarungstriebes oder "Ausbruchsversuches" war.
Endlich war ich Ende August 2020 gesund und durfte in mein neues Reich einziehen. Wow - so hübsch und sooo viel zum klettern. Einfach tool! Ich fand alles so spannend und einladend zum Erkunden und Ausprobieren, dass Mama oftmals Angst hatte, das ich von weit oben einfach herunter springen würde. Das BeneBac gab es für mich noch etwas länger, da mein Darm noch nicht wieder ganz in Ordnung war. Ich "wartete" daher schon abends vorn an der Terrariumscheibe auf mein Futter. Denn ich wusste bereits, mit meinem "Abendbrot" gab es auch das leckeres Zeug dazu. Endlich kam Mama mit meinem Futter und ich konnte es wieder einmal nicht abwarten, so dass ich ihr schon mal "entgegen" klettern wollte. Aber mit einer Heuschrecke an der Pinzette lockte sie mich wieder zurück ins Terrarium.
An einem anderen Abend stand für meine Mama die Welt buchstäblich "Kopf". Ich schaute nämlich verkehrt herum aus meiner Wetbox. Wie ich dies nur geschafft habe? Ganz einfach: ich hing oben an meinem Wetbox-Deckel und streckte nur den Kopf heraus. Ihr Blick… unbezahlbar. *lach* Den Deckel hat mein Papa dann irgendwann weiter ausgehöhlt, so dass ich mehr Platz in der Box hatte. Denn ich habe oft beim Graben in der Wetbox den Deckel "hopsen" lassen, was echt lustig war.
Einmal bin ich von oben in einen Baum gesprungen, was Papa beobachtet hatte. Er schreckte sogleich vom Sofa hoch und stürmte zu mir ans Terrarium. „Hey Alter, was ist denn? Ich erkunde doch nur.“ Sie hatten halt Angst, dass ich mir bei meiner Landung in dem Gebüsch etwas getan haben könnte. Dieser war ja nicht zum beklettern gedacht und somit halt auch etwas "stachelig". Doch alles ist gut gegangen.
Was ich auch zu gern mache ist mich in das Gras zu legen. Ein wahres Bett im Kornfeld eben. Mama fand es irgendwann nicht mehr so lustig, da fast alle Gräser geknickt waren.
Ich hatte inzwischen auch schon etwas zugenommen und fühlte mich sehr wohl in meinem Heim, was ich sehr oft zeigte mit meinen Aktionen. Sie wollten doch einen Gecko, der etwas "anders" ist - lebhafter, explosiver und zeigefreudiger. Dies haben sie mit mir auf jeden Fall bekommen.
Doch nun wurde es langsam Zeit für meine Winterruhe, die ich nach Jahren wieder absolvieren durfte. Im Frühjahr ging ich wieder auf Entdeckertour in meinem Terrarium. Jetzt begann auch wieder die Paarungszeit für mich. Ich liebe es, abends am Gitter herum zu scharren und die kleinen Steine dort weg zu rollen, um einen Weg nach "draußen" zu finden. Wenn Mama abends zu meinem Terrarium kommt, gucke ich sie liebevoll an und wenn sie dann die Scheiben öffnet, klettere ich schnell an der Laufschiene hoch, in der Hoffnung raus zu dürfen. Kurz darf ich dann auch mal bei ihr auf dem Arm herum klettern.
Doch eines Abends nahm ich einen Duft an ihr wahr. Sie hielt mir Ihre Hand entgegen und ich kletterte zaghaft darauf. Ich schnupperte nun an ihrer Hand und – Teufel aber auch! „Ein Konkurrent!“ schoss es mir durch den Kopf und ich versuchte ihr in die Handfläche zu beißen. Mama bemerkte dies jedoch nicht. Ich versuchte erneut den Widersacher zu vertreiben und biss dann kräftig in einen ihrer Finger. Ihren Reflex auf den Schmerz darauf bekam ich zu spüren. Sie schüttelte ihre Hand und ich "flog" einige Zentimeter fort und landete zum Glück auf dem Teppich. Ich war irgendwie in dem Moment erstarrt und bewegte mich nicht. Mama war erschrocken über ihre Reaktion, schnappte mich sogleich und setzte mich wieder ins Terrarium. Sie blutete sehr stark, da ich Ihr ein Stück Haut heraus gebissen hatte, was mir im Nachhinein unheimlich Leid tat. Doch ich konnte in dem Moment nicht anders als meinem Instinkt zu folgen. Ich roch ein fremdes Männchen an ihr und habe versucht, es mit meinem Biss zu bekämpfen. Es liegt halt in der Natur der Leopardgeckos, männliche Eindringlinge zu vertreiben und anzugreifen, oder gar zu töten. Mama hatte also somit schmerzlich etwas Neues gelernt und eine Zeit lang etwas Angst mich zu händeln. Meine Blödeleien nehmen kein Ende und mir fällt sehr oft was Neues ein.
Ich habe, zum Beispiel, in meinem Terrarium einen kleinen See. Dort habe ich mal versucht, mein "Seepferdchen-Abzeichen" zu machen. *hihihi* Wurde natürlich nichts, da er nur künstlich ist, doch ich liebe ihn dennoch. Er kühlt so schön mein Bäuchlein, weshalb ich oft dort liege. Man kann auch wundervoll an dem Wasserfall herum klettern.
Aber mein größter Coup war, als ich meine Mama so richtig erschrecken konnte! Sie beobachtete und filmte mich schon eine Weile, und hätte es eigentlich an meinem Verhalten erahnen können was ich vor hatte. Ich positionierte mich nämlich und sprang einfach von der Rückwand nach vorn auf meinen Ast. Mama quiekte vor Schreck auf, schloss abrupt die Scheibe und schaute dann total verdutzt zu mir. Ich bin nämlich perfekt auf meinem Ast gelandet. Erst auf dem Video sah Mama meine "Vorzeichen" zu meinem Sprung. Ja, vielleicht habe ich "Frosch-Gene" in mir, denn es war nicht das letzte Mal, dass ich mich auf diese Art „sportlich“ betätigt habe.
Ihr seht (naja… lest wohl eher), dass mein Leben jetzt nicht mehr langweilig ist. Ich liebe es und genieße es in vollen Zügen.
Ich betätige mich auch oft mal bei der Futterjagd sehr sportlich. Aber es gibt auch Momente, wo ich nicht verstehe, wo mein Futter hin ist. Eben habe ich es noch gesehen und im nächsten Augenblick ist es spurlos weg. Oder sollte ich doch einmal Fielmann aufsuchen?
Sagt man nicht immer, eine Fussreflexzonenmassage sei gesund?
Wenn es an manchen Tagen so warm ist, hilft nur meine schöne Wasserstelle um Linderung zu schaffen. Es ist mein eigener Jungbrunnen, der aus einer geheimen Quelle gespeist wird. Mich bei meiner Abkühlung zu filmen hat echten Seltenheitswert.
Ich bin meist sehr entspannt und locker unterwegs in meinem Heim. Nur keine Eile.
Gesundheitlich hatte ich in letzter Zeit keine Probleme mehr. Ab und zu kote ich mal etwas Darmschleimhaut mit aus, obwohl mir aus ärztlicher Sicht nichts fehlt. Aber dann gibt es ein paar Tage wieder lecker BeneBac.
Anmerkung: Das Jahr 2022 endet jedoch für Jim nicht mit seiner diesjährigen Winterruhe. Die Ruhezeit begann am 10. November für alle unsere Lieblinge. Jedoch bereits am 15.November war ich geschockt, als ich die Boxen kontrollierte und bei Jim etwas sehr merkwürdiges in seiner Wasserschale entdeckte. Etwas Panik befiel mich gleich wieder. WAS ist das? Etwas schwamm dort und war undefinierbar für mich. Es sah aus wie Urat mit einem "Schleimschwanz" daran. Ich fischte es vorsichtig heraus und legte es auf Zewa, um es genauer anzusehen. Nun machte ich Bilder davon und postete diese bei FB.
Ich "packte" das undefinierbare Ding" in einer kleine Dose mit Wasser und stellte diese in den Kühlschrank. Es folgten einige Reaktionen auf meinen Hilferuf, bis ich mit Kerstin Fischer schrieb. Jim hatte dies nie bei Ihr gehabt und ich sollte mich mal mit Exomed in Verbindung setzen. Dies tat ich sogleich. Eine sehr nette Mitarbeiterin dort sagte mir, ich sollte es mal einsenden zur Untersuchung. Gleichzeitig sendete ich Ihr Bilder per Mail schon zu, auch zur TiHo sendete ich diese. Die Antwort von dort war schockierend für mich.
Bereits am Freitag kam ein Anruf von Exomed und auch eine Mail zu dem Befund von Jim. Dieser war schockierend gewesen, aber jetzt hatten wir endlich Gewissheit, dass Jim nicht "gesund" war. Ich machte mir so große Sorgen um ihn, befand er sich doch schon in der Winterruhe.
Ich erteilte noch am Telefon die Zustimmung zu einer bakteriologischen Untersuchung. Die nächsten Tage zogen sich quälend lange hin, bis endlich der erlösende Anruf am Dienstag, den 22.11.22, von Exomed kam. Doch dieser riss mir jetzt doch die Füsse vom Boden komplett weg. Der Befund ergab, dass bei der Untersuchung potentielle pathogene Keime nachgewiesen wurden.
Bakteriologische Untersuchung: 1) Chryseobacterium indologenes +++
Mykologie: Candida sp. +++
Dies bedeutet, dass Jim unter Darmbakterien und Pilzen leidet. Auch bräuchte er eine Antibiose - Antibiotikum.
In einem persönlichen Telefongespräch mit Exomed wurde es langsam Gewissheit, dass Jim seit 2020 darunter leidet und es mit zu uns gebracht hat. Ich erwähnte im Gespräch seine hygienischen Zustände in seinem "alten" Heim. Der Auslöser war wahrscheinlich seine ansehnliche grüne Wasserschale mit Algenbesatz und seine Wetbox gewesen.
Da wir den "Schleim" zum ersten Mal mit einer Wurmkur mitbekamen, haben wir bis heute es darauf "geschoben". Er bekam dann immer etwas Benebac und es wurde für ein paar Tage gut. War ja nicht so verkehrt wie ich dann erfuhr.
Am Freitag, den 23.11.22, kamen auch die Rückrufe aus der Kleintierklinik in Hannover und einem netten Tierarzt aus meiner Nähe. Ich sprach persönlich mit beiden Reptilien-Tierärzten und war danach etwas beruhigter. Denn beide hatten mir das gleiche gesagt: Jim muss dringend behandelt werden. Auch erklärten mir beide was ich jetzt zu tun hatte. Sein Terrarium komplett reinigen und desinfizieren.
So holte ich Jim an jenem Nachmittag aus dem Ruheraum zu mir ins Schlafzimmer, um ihn aus der Winterruhe auszuleiten. Wenn er wieder "wach" war, sollte dann zuerst die Behandlung mit Antibiotikum gegen die Bakterien beginnen, danach noch eine gegen die Pilze. Beides gleichzeitig hätte Jim Darmmäßig nicht vertragen.
Der Tierarzt bestellte auch schon gleich das geeignete Mittel für die Behandlung von Jim, welches ich mir dann nur abholen müsste. Nun war man etwas "ruhiger" geworden, denn Jim befand sich in der Aufwachphase.
Am 15.12.22 hatte Jim seinen ersten Termin bei dem netten Tierarzt bei uns in der Nähe. Er ließ die Untersuchung einfach über sich ergehen - ohne Gegenwehr. Nun erhielt ich 5ml Orniflox (verdünnt), wovon Jim jeden Abend 0,1ml an 10 Tagen erhalten sollte. Die Behandlung mit diesem Mittel wurde um einige Tage verlängert, da die Nadel anfangs für die Injektion zu groß war und das Mittel somit nicht richtig dosiert in die Futtertiere gelangte. Mit der neuen kleineren Nadel bekam Jim nun die "volle Dosis" in seine Maden.
Am 29.12.22.telefonierte ich erneut mit der TA-Praxis und sendete ihnen Fotos von Jim seinen Kot per Mail zu. Da sich keine Veränderung zeigte, setzten wir nun das Medikament ab. Jetzt wurde das Medikament gegen Pilze bestellt um die "Pilz"-Behandlung in Angriff zu nehmen.
Dann, am 05.01.23, begann die 14-tägige Behandlung mit Nystatin Dechra mit einer Dosis von 0,1ml abends. Es würde sich in den nächsten 7 Tagen zeigen, ob es anschlägt.
Die ersten Tage mit dem neuen Mittel verliefen ziemlich gut, doch nach einer Woche begann mein Darm zu rebellieren... leider. Am Donnerstag nahm ich noch sehr widerwillig die Made zu mir. Doch bereits am Freitag verweigerte ich auch diese. ICH! Eine MADE!!! Tja, mir ging es halt gar nicht gut.
Dass ich allerdings drei Tage hinter einander ein "Geschäft" erledige, kennt meine Mama gar nicht von mir. Ich fühle mich nur schlecht und will meine Ruhe.
Ich telefonierte am Samstag (14.01.2023) mit dem TA und setze nun das Medikament ab. Wenn Jim nicht wieder fressen tut bis Sonntag muss er leider zum TA. Ich fand noch eine Tube Benebac und gab ihm etwas davon - doch auch das leckere Zeug mochte er nicht.
Am Abend bemerkte ich bei Jim, das er sich sehr schwach fühlte. Beim Laufen "wackelte" er etwas und fressen mochte er gar nichts. Ich gab ihm abends nur noch einmal Benebac und sorgte mich sich sehr um seinen "Zustand". So hatte ich ihn noch nie gesehen. Am Sonntag Morgen schaute ich wieder nach Jim, doch sein Zustand machte mir noch immer Sorgen. Abends versuchte ich ihm etwas Futter zu geben.
Doch so ein Verhalten wie an diesem Abend von ihm hatte ich so noch nie erlebt. Er begann jetzt das Benebac gleich von seinem Maul zu wischen - egal wie und wo. Jim drehte sich permanent weg und versteckte sich dann sogar unter dem Korkstück oder unter dem Zewa. Nach kurzer Rücksprache mit der Person meines Vertrauens ließ ich ihn jetzt komplett in Ruhe.
Jim war wohl nahe dran einen "Boxenkoller" zu bekommen. Selbst 2020 in seiner viele Wochen dauernden Quarantäne verhielt er sich nie so wie jetzt. Erst aus Winterruhe geholt, dann tagelang die Medis mit jeden Abend "Futter" und nun das Benebac. Er war einfach nur noch gestresst und wollte seine Ruhe.
Am nächsten Abend bemerkte ich, als Jim aus seiner Höhle kam, das er nicht mehr wackelte. Auch waren seine Augen wieder klarer, als die Tage zuvor. Ich versuchte daher ihm eine kleine Heuschrecke schmackhaft zu machen. Jim zeigte eine kleine Reaktion, das sie ihn wohl interessierte. Leider nahm er diese nicht, aber drei Maden lies er sich schmecken. Sollte er nun über den "Berg" sein? Mein Mann und ich waren zumindest glücklich ihn nicht mehr so kraftlos zu sehen.
Danach kam er in seiner Box abends kurz aus seiner Höhle heraus, aber sobald er mich bemerkte - da flitzte er leider weg und versteckte sich.
Am 20.01.2023 konnte ich eine neue Kotprobe für eine bakteriologische Untersuchung an Exomed senden. Erst mit dem Ergebnis würden wir wissen, wie es weiter gehen konnte mit Jim.
Am 24.01.2023 kam der erneute Bericht von Exomed über Jim seinen Befund von der Kotprobe. Er fiel zum Teil für Jim gut aus, die Bakterien und Pilze aus dem ersten Test waren alle erfolgreich bekämpft worden.
Doch wurde bei der bakteriologischen Untersuchung: 1) Pseudomonas oryzihabitans++ festgestellt.
Nach einem längeren Telefonat mit dem TA hatten wir beschlossen, dass Jim ins Terrarium durfte. Da mein TA allerdings nur den Hauptstamm der Bakterien kannte, und noch nie "diese Art" in seiner Praxis gehabt hatte, bekam Jim nun bei jeder Fütterung Benebac dazu. Auch wurde er mehr "überwacht" - häufiger gewogen und gut beobachtet. Ich berichtete dem TA ausführlich wie sich Jim seit seinem Durchfall benommen hatte. Auch er vertrat die Meinung, das Jim genug von Medikamenten hatte und wir ihm jetzt nicht noch einmal ein Antibiotikum geben sollten, denn dieses Mittel gab es nur in Tablettenform oder per Spritze. Dies stellte sich etwas schwer für einen Leopardgecko dar.
Im Juli werden wir jetzt eine erneute bakteriologische Untersuchung anstreben, um dann Jim im Notfall vor der nächsten Winterruhe noch behandeln zu können. Bis dahin darf er sich nun erholen vom wochenlangen Stress.
Nun ein kleines Video, als Jim am 25.01.2023 endlich wieder in sein Terrarium durfte.
Ich war froh endlich wieder in meinem Terrarium sein zu dürfen und zeigte es auch.
So verlief das Jahr 2023 für mich noch sehr ruhig und ich beglückte meine Eltern des öfteren mit meinen Blödeleien.
Nun haben wir bereits 2024 und ich fühle mich ausgeruht und „stark“ nach meiner Winterruhe. Jetzt kommt langsam die Zeit, wo ich mir gern ein Mädchen suchen würde. Doch die Kleine (Angel) neben mir interessiert mich nicht wirklich. Obwohl sie alles versucht um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bin aber ein Gentleman und tu mal so als ob Sie mich auch interessiert. Nicht, dass das kleine Mädel in Depressionen verfällt.
Es ist der 01.April und Mama beobachtet mich oft, wenn ich mal vorn an der Scheibe „hoch stehe“ – bis sie dann heute etwas bei mir bemerkte.
Meine präanalen Poren erregten ihre Aufmerksamkeit. Ich wurde von ihrer Tochter aus meinem Terrarium geholt und fest gehalten. Nun schaute Mama sich meine Poren genauer an. Oh oh, sahen wohl nicht gut aus. Sie sahen sehr verkrustet aus.
Mama versuchte diese erst mit einem nassen Wattestäbchen zu säubern. Doch sie hatte keinen Erfolg. Dann bemerkte ich ein – nein - zweimaliges Zupfen an meinem Gemächt. Was MACHTE Mama da bloß?
Sie murmelte was zu ihrer Tochter und ich wurde wieder ins Terrarium gesetzt. Irgendwie wechselten Mama’s komische Blicke zwischen mir und dem Ding in Ihrer Hand hin und her. Eine Pinzette mit irgendwas dran – mit etwas von mir.
M-A-M-A??? Was hast du nur getan? Ich kletterte auch schnell mal aus Ihrer Reichweite um bei mir nach dem Rechten zu sehen. Puuuh, ich hatte aber Glück gehabt. *grins*
Anmerkung: Bitte versucht NIE das Sekret aus den Poren zu ziehen, so wie ich es tat :( Ich weiß nicht, ob ich damit Jim weh getan habe. Doch nach den Worten von Nadine H. sollte man diese Maßnahme nie durchführen. Nun hatte der arme Kerl doch zwei Löcher dort. Ich gab noch etwas Bepanthensalbe drauf bevor ich ihn ins Terrarium setzte. Es tat mir jetzt doch weh im Herzen was ich getan hatte.
So langsam geht es wieder auf meine Winterruhe zu und heute war meine letzte Fütterung. Mama saß wieder einmal mit dem komischen Ding vor meinem Terrarium und sah mir zu, wie ich meine Heuschrecke fraß. Irgendwie war es mir diesmal nicht ganz geheuer, dachte ich doch sie will mir mein Futter wieder weg nehmen. Also „drohte“ ich Mama mal. Sie war perplex über meine Reaktion, denn ich hatte Ihr noch nie so gedroht.
Nun ruhe ich mich in meiner Box aus und genieße meine Winterruhe.
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Jetzt folgt noch ein Video mit meinen schönsten Momenten in meinem Reich. Es spiegelt meine Lebensfreude hier einfach wieder. Schaut Euch nur meine verschiedenen Mimiken an, die sprechen schon allein für sich. Ja, ich bin auch der Komiker von uns allen hier.
Ich bedanke mich herzlichst für euer Interesse an meinem bisherigen Leben.